Dieter Haselbach (Hrsg.): Ferdinand Tönnies und die Debatte um Gemeinwohl und Nachhaltigkeit: Wiesbaden: Springer VS 2023.
Die hier versammelten Aufsätze gehen auf Vorträge des X. Internationalen Tönnies-Symposiums im September 2019 in Kiel zurück. Die aus den Symposiumsbeiträgen für diesen Band ausgewählten Texte kreisen um zwei Leitbegriffe, die schon lange diskutiert werden, die aber im Repertoire der Zeitdiagnose am Anfang des 21. Jahrhunderts aktuell bleiben. Der Begriff „Gemeinwohl“ öffnet den Horizont zu Überlegungen, in denen Ausgänge aus oder Gegenwelten zu einer Gegenwart gesucht werden, die als vom „Eigeninteressen“ geprägt empfunden wird. In die Begriffswelt des Gemeinwohls gehören Themen der Sozialpolitik, der sozialen Ordnung und auch der eines Wirtschaftens, das von sozialen oder ökologischen Zielen und eben nicht vom Eigeninteresse geprägt ist. Der Horizont von „Nachhaltigkeit“ ist noch weiter, der ursprünglich als Ideal der Waldbewirtschaftung geprägte Begriff bezeichnet heute die Menschheitsaufgabe, sich auf dem Planeten so einzurichten, dass auch die Generationen nach uns akzeptable Lebensbedingungen finden.